© Gesrey / Getty Images

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Warum Soft Skills im Lebenslauf wichtig sind – und wie Du sie richtig angibst

Wenn es um Kompetenzen geht, wird zwischen Hard Skills und Soft Skills unterschieden. Letztere gewinnen in Bewerbungsprozessen zunehmend an Bedeutung. Sie dürfen daher in Deinem Lebenslauf nicht fehlen, aber was steckt dahinter und wie gibst Du sie richtig an?


Es sind oft Berufseinsteiger oder Personen, die sich länger nicht beworben haben, die mit den Begriffen der Hard Skills und Soft Skills noch nicht allzu viel anfangen können. Früher war es schließlich normal, dass Personalentscheidungen vor allem anhand von Qualifikationen sowie Berufserfahrungen getroffen wurden. Noten, Arbeitszeugnisse oder Zusatzqualifikationen waren das wichtigste Entscheidungskriterium und damit das beste Alleinstellungsmerkmal für Deine Bewerbung. Mittlerweile hat sich das geändert. Hard Skills sind zwar nach wie vor wichtig, schließlich musst Du in der Lage sein, die Dir zugeteilten Aufgaben zufriedenstellend zu erledigen. Trotzdem legen Unternehmen immer mehr Wert auf die Soft Skills und blicken dafür sogar über die einen oder anderen fehlenden Hard Skills hinweg. 

Was sind eigentlich Soft Skills?

Soft Skills werden definiert als persönliche Fähigkeiten sowie Charaktereigenschaften, die über Deine Fachkompetenzen hinausgehen. Sie lassen sich nur bedingt erlernen und umfassen zum Beispiel auch Deine Verhaltensweisen oder Moralvorstellungen, Deine Stärken sowie Schwächen. Sie sind, was Dich als Persönlichkeit auszeichnet und von anderen Bewerbern abhebt. Allerdings sind sie genau deshalb schwer messbar und können nicht durch Zeugnisse oder andere Dokumente nachgewiesen werden, wie bei den Hard Skills. Typische Beispiele für Soft Skills, auf die Personaler bei der Auswahl achten, sind Teamfähigkeit, Kreativität, Empathie, Flexibilität, Eigeninitiative oder Organisationstalent. Damit ist die Liste aber noch lange nicht zu Ende.

Warum sind Soft Skills heutzutage so wichtig? 

Dass die Soft Skills seit einigen Jahren an Bedeutung gewinnen und von vielen Personalern als ebenso wichtig – vielleicht sogar wichtiger – angesehen werden wie die Hard Skills, hat mehrere Ursachen. Einerseits wird die Arbeitswelt immer komplexer sowie schnelllebiger, sodass sie neue Anforderungen an die Mitarbeiter stellt. Wissen veraltet schnell und lebenslanges Lernen wird unverzichtbar, um bei der Digitalisierung, der Globalisierung und weiteren Entwicklungen mitzuhalten. Hard Skills verlieren somit an Bedeutung, denn sie müssen stetig erneuert sowie erweitert werden, um als Arbeitskraft wertvoll zu bleiben. Wer aber schnell und gerne lernt, hat dadurch einen großen Vorteil. Dieses ist nur ein Beispiel von vielen, inwiefern Soft Skills heutzutage einen größeren Wert haben können als die besten Hard Skills, denn sie bestehen ein Leben lang und können weniger schnell erlernt werden – wenn überhaupt.

Für Berufseinsteiger sind Soft Skills eine Chance

Es findet aber auch ein allgemeines Umdenken statt, denn die Unternehmen haben gemerkt, dass selbst hochqualifizierte Fachkräfte keine Bereicherung darstellen, wenn sie beispielsweise unmotiviert sind oder keine sozialen Kompetenzen mitbringen. In diesem Fall könnte es zu Konflikten und einem schlechten Arbeitsklima kommen, mit zahlreichen Folgeproblemen im Team; und auch dieses ist nur ein Beispiel von vielen. Immer mehr Personaler halten deshalb nach der passenden Persönlichkeit Ausschau und nicht mehr (nur) nach den passenden Qualifikationen. Für Berufseinsteiger ist das eine große Chance, denn so wird es für sie leichter, sich gegen andere Bewerber durchzusetzen, die vielleicht mehr Erfahrung oder Hard Skills mitbringen. Mit Deiner Persönlichkeit zu punkten, ist also in jedem Bewerbungsprozess eine gute Strategie.

So gibst Du die Soft Skills in der Bewerbung an 

Bleibt nur die Frage offen, wie Du die Soft Skills in Deiner Bewerbung richtig nennen und „beweisen“ kannst. Schließlich kannst Du nicht immer Zertifikate, Zeugnisse & Co anhängen, die zum Beispiel Deine Teamfähigkeit oder Deine Empathie belegen. Wichtig ist daher, Deine Soft Skills durch eine Art roter Faden glaubwürdig zu machen.

Es gilt, diese explizit im Anschreiben zu nennen und anschließend durch logische Beispiele zu belegen. Erwähne, dass Du über Teamfähigkeit verfügst, im Studium eine Arbeitsgruppe geleitet hast und in einer Fußballmannschaft spielst. So findet sich die Teamfähigkeit im Anschreiben, im Lebenslauf sowie in Deinen Hobbys wieder – und bestenfalls wird sie auch noch in einem Arbeitszeugnis erwähnt.

Wenn es um Dein Kommunikationstalent geht, kannst Du vielleicht einen ehemaligen Nebenjob als Verkäufer aufführen oder einen Rhetorik-Kurs, den Du im Studium freiwillig belegt hast und für den Du ein Zertifikat anhängst. Dann gilt es natürlich, auch im Vorstellungsgespräch mit Deiner offenen Kommunikation zu punkten.

Übrigens ist es mittlerweile nicht mehr unüblich, im Lebenslauf eine eigene Rubrik für Soft Skills zu eröffnen, in der Du noch einmal kurz und knapp erläuterst, was Deine Persönlichkeit auszeichnet. Drei Faktoren führen Dich also zum Erfolg, wenn es um Soft Skills in der Bewerbung geht:

  1. Authentizität, sprich Deine Behauptungen müssen der Wahrheit entsprechen. Finde daher erst einmal heraus, über welche Soft Skills Du verfügst und welche davon für die Stelle besonders interessant sind.
  2. Stichworte, sprich Du sollst die Soft Skills nicht umschreiben, sondern im Anschreiben, im Lebenslauf sowie an anderen geeigneten Stellen konkret nennen. So wird den Lesern direkt bewusst, weshalb Deine Persönlichkeit perfekt zur Vakanz passt.
  3. Beweise, indem Du kreativ wirst und überlegst, welche Deiner Hobbys, Nebenjobs, ehrenamtlichen Engagements, Zusatzkurse & Co belegen, dass Du über die genannten Soft Skills verfügst. Wirf zudem einen Blick in Deine Arbeitszeugnisse oder anderen Dokumente, denn diese beweisen manchmal nicht nur Deine Hard Skills, sondern auch gewisse Soft Skills.

Wenn Du diese drei Schritte meisterst, stehen Deine Chancen in jeder Bewerbung gut – egal, ob Du bereits viel Erfahrung und zahlreiche Hard Skills mitbringst oder noch Berufseinsteiger bist. Viel Erfolg!

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Veröffentlicht
17.04.2023